Geschichte der Osteopathie
Die Osteopathie wurde ca. 1870 von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still (1828 bis 1917) begründet.
Vorausgegangen war der Tod seiner Ehefrau und drei seiner Kinder, die durch eine Meningitis- Epidemie starben, wobei er hilflos zusehen musste. Enttäuscht vom damaligen Kenntnisstand der Medizin versuchte er einen gänzlich neuen Behandlungsansatz zu finden. Beeinflusst durch seine vielfältigen Beobachtungen der Natur, tiefgreifenden Studien der Anatomie des menschlichen Körpers und seiner kirchenunabhängigen Spiritualität kam er zu der Überzeugung, dass es einen Zusammenhang zwischen den Knochen (gr. „osteon“) und innerem Leiden (gr. „pathos“) gibt. So entstand 1892 der Begriff „Osteopathie“.
Dieses Prinzip der Wechselwirkungen zwischen Knochen, Organsystemen, hormonellem System sowie der Nerven und Durchblutung stellt bis heute einer der grundlegenden Prinzipien der Osteopathie dar.
„Wir müssen lernen, dass Natur Weisheit, mentale Fähigkeiten und Ehrlichkeit in allen Angelegenheiten bedeutet, und wir dürfen dieser Lehre nicht zuwider handeln“
(„Die Philosophie und mechanischen Prinzipen der Osteopathie, III-102, entnommen aus “Andrew Taylor Still, Der Natur bis ans Ende vertrauen!“ Jolandos)
Einer seiner ersten Schüler, William Garner Sutherland, erweiterte ca. 1900 die Osteopathie durch die „Cranio-Sacrale Therapie“.
1917 wurde durch John Martin Littlejohn, auch ein Schüler Stills, die Osteopathie nach Europa gebracht. 1951 wurde in Paris die erste Schule für Osteopathie gegründet, welche 1965 aufgrund politischer Einflüsse 1965 nach England übersiedelte und dort den Namen „European School of Osteopathy“ erhielt.
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde dann durch Jean Pierre Barral, ein französischer Osteopath, die wissenschaftliche Grundlage für Behandlungstechniken im Bereich der inneren Organe gelegt.